Auch die VSB bekam den Konzentrationsprozess in der Brauereibranche gegen Ende des 20. Jahrhunderts zu spüren. Die Anzahl der Auftraggeber schrumpfte stark. Hinzu kam, dass die grösser werdenden Brauereien und Getränkeunternehmen in die eigene Analytik investierten. Die beiden grössten Brauunternehmen der Schweiz wurden von internationalen Brauereikonzernen übernommen, welche über eigene Zentrallaboratorien und bezüglich Forschung und Methodik über weit bessere Möglichkeiten verfügten als die damalige VSB.
Der nicht vollständige, aber hauptsächliche Fokus auf die Getränkebranche (alkoholische und alkoholfreie Getränke inkl. Wasser) sprach gegen einen Expansionsversuch im Inland, denn man pflegte mit einem Grossteil der Schweizer Getränkeunternehmen bereits Geschäftsbeziehungen. Die Forcierung des bestehenden Auslandgeschäfts in Deutschland, Österreich und Norditalien wäre von Beginn weg zum Scheitern verurteilt gewesen, weil namhafte deutsche Brauinstitute (teilweise staatlich gefördert und mit Anschluss an universitäre Institutionen) den Zielmarkt erfolgreich beherrschen. In anderen Ländern hätte sich die VSB auf fremdes Terrain begeben müssen, und dazu fehlten schlicht und einfach die Zeit sowie die finanziellen Ressourcen.